Angedacht zum Johannistag

Angedacht zum Johannistag

Normalerweise findet „Angedacht“ immer am letzten Freitag des Monats im Hochchor der Franziskaner Kirche statt. Diesmal war alles anders – Robert Rembeck hatte die Andacht bewusst auf den 24. Juni, dem Hochfest der Geburt Johannes des Täufers gelegt. Eine schöne Gruppe Gläubiger fanden sich im Klosterhof ein, um für eine Zeit ein „Aus vom Alltag“ zu nehmen und sich auf die besinnlichen Worte des Diakons einzulassen.

In seinen Ausführungen erklärte er, dass der Johannistag die „Halbzeit“ des Jahres sei und er verglich die Andacht mit einer „Halbzeitpause“ beim Fußball. Man könne sich abseits vom Spielfeld des Alltags etwas Zeit nehmen und auf das erste halbe Jahr zurückschauen. Das Jahr sei auf seinem Gipfel angekommen, das Wachsen der Natur habe seinen Höhepunkt erreicht. Nun stehe die Natur einen Augenblick still und zöge sich dann langsam zurück. Genau in einem halben Jahr sei Weihnachten.

In dieser Halbzeitpause schaue die Kirche auf den heiligen Johannes, dessen Namenstag am 24. Juni gefeiert werde. Johannes konnte die Menschen begeistern und zog sie an. Er betonte aber immer: „Nach mir kommt einer, der stärker ist als ich, ich bin es nicht wert, mich zu bücken, um ihm die Schuhe aufzuschnüren!“ Rembeck ging auf die Aussage „Ich bin es nicht wert“ ein. Immer wieder würde man damit konfrontiert, nicht gut genug, unvollkommen zu sein oder sich so zu fühlen. Aber er sei überzeugt, dass das Entscheidende sei, dass wir „es Gott wert seien“. Gott wende sich uns zu, kümmere sich um uns und er lasse niemanden verloren gehen. Gott sei die Liebe, eine Liebe, die man nicht begreifen könne.

Nach dem gemeinsamen „Vater unser“ segnete der Diakon das lodernde Johannisfeuer und erbat den Segen für alle, die voller Energie und Begeisterung seien, aber auch für die erschöpften und ausgebrannten, für die, die zuversichtlich Pläne schmieden, aber auch für jene, deren Wege schwerer würden, für alle die wichtige Entscheidungen treffen und für jene, die im Hintergrund ihren Beitrag leisten, für alle, die dem Wort Gottes vertrauen. Wie immer wurde die Andacht sehr stimmungsvoll von Benno Olbrich und Jonathan Niederer mit Gesang und Gitarre umrahmt. Anschließend nützten die Besucher die Gelegenheit sich in gemütlicher Runde auszutauschen.

mae